Verletzliche Energie
Energie, vor allem die Positive, die Kraftvolle, Optimistische, die ist wichtig in der Arbeit mit Menschen. Das gilt im hohen Maße für Führungskräfte… Ach ja, wieder mal eine Forderung an eine sehr im Fokus stehenden Gruppe…
Ich arbeite viel mit Führungskräften, beobachte viel und ziehe meine Schlüsse: Eine meiner Beobachtungen ist, dass sich die energetischen Führungskräfte leichter tun. Sich leichter damit tun, einen freudvollen Rahmen zu schaffen, in dem mit Spaß und ebenfalls Energie gearbeitet wird. Das gilt natürlich grundsätzlich für jeden. Jeder kann und sollte dafür Verantwortung tragen, in seinem Umfeld für Freude und positive Energie zu sorgen. Die Rolle der Führungskräfte ist und bleibt jedoch sehr wichtig.
Eine energetische, positive Ausstrahlung zu haben, das ist vielleicht Typsache (oder sogar ein Geschenk). Tatsächlich Energie zu haben, das ist Aufgabe eines Jeden selbst. Mit wieviel Freude ist man selber bei der Sache? Wieviel Gedanken und Aufmerksamkeit schenkt man der eigenen Energie? Damit meine ich keine „sich-selbst-zu-wichtig-nehmen-Kreiselei“. Jedoch hilft eine regelmäßige Reflexion darüber, wie es denn um die eigene Energie bestellt ist, sehr. Und natürlich das Aktiv-werden, wenn Energie fehlt, die Tankanzeige „Reserve“ anzeigt. Dann kann es nötig sein, unangenehme Themen zu klären, die Energie ziehen; Menschen zu meiden, die Energievampire sind; … die Liste der Möglichkeiten kann unendlich lang sein. Mal helfen aber auch schon so schlichte und sinnvolle Dinge, wie etwas weniger Zeit bei der Arbeit, mehr Schlaf, Sport und gute Ernährung.
Oft aber sind es Gedanken: Festgefahren in einer empfundenen Ungerechtigkeit, die sich bis ins Selbstmitleid steigern kann… Die ganze Welt so d-a-g-e-g-e-n.
…. Jeder kennt doch Fälle; man schaut von außen auf Jemanden und sich fragt, wie eine solche unangemessene Reaktion jetzt zu erklären sei. Tja, oft ist die Energie dann ins Negative gefahren, nichts mehr da… „Flasche leer“ sozusagen. Ich bin überzeugt, da ist von außen auch wenig machbar. Betroffenheit und Hoffen auf Besserung reichen aber auch nicht aus… was nun? Vielleicht ist es mal eine kleine „Zwangsauszeit“, mit verordnetem Akkuladen? Ein sehr geschätzter Kollege von mir, der macht in solchen Fällen manchmal einen Achtsamkeitsspaziergang mit seinem jeweiligen Mitarbeiter. Ich finde das ungewöhnlich, mutig und echt toll!
Jeder hat seine offenen Flanken für Energieabfluss. Nicht mehr vorhandene Selbstwirksamkeit ist sicher die gefährlichste aller Quellen. Bei mir ist es darüber hinaus schlechte Stimmung im Umfeld. Vor allem wenn die grundlos scheint. Das Verbreiten schlechter Laune gehört für mich auf die schwarze Liste des Miteinanders. Ich empfinde es einfach als ganz schlechtes Benehmen.
Und dafür braucht es dann wieder erst die Klarheit in der Situation, dann positive, ansteckende Energie, dem freundlich und dennoch entschlossen entgegenzuwirken. In jeder Hinsicht ein guter Invest in Lebens - und Arbeitsqualität.