Schönes sehen
Ästhetik und Schönes mag ich sehr. Es freut nicht nur meine Augen, es geht viel tiefer. Neulich war ich bei einem Geburtstag in Griechenland – da war ich seit 18 Jahren nicht mehr – und war wieder sofort berührt von so viel Schönem. Licht, Farben, Landschaft, Architektur… aber auch Tomaten, denen man ansehen kann, wie phantastisch sie schmecken.
Schönes kann ich aber auch in anderen „Dingen“ sehen – „“ deshalb, weil es eigentlich keine Dinge sind, sondern Beobachtbares. Schön finde ich, wenn ich Kinder beobachten kann, die im Spiel- oder Lernprozess sind und sich etwas Neues erobert haben. Genauso gilt das bei den Großen. Schön finde ich, wenn sich jemand etwas traut, was ihn/sie herausfordert und es trotzdem tut. Schön finde ich, wenn Menschen sich aufeinander einlassen, Interesse zeigen, wirklich zuhören, präsent sind.
Voraussetzung dafür, Schönes zu sehen, ist die Bereitschaft, Schönes sehen zu wollen. „Schönheit entsteht durch innere Zufriedenheit“, dieses Zitat habe ich neulich im Netz gefunden (der Autor war nicht vermerkt). Auch wenn sich diese Schönheit vermutlich eher auf die eigene Ausstrahlung bezieht, also auf das, was andere vielleicht sehen, so kann man es aus meiner Sicht weiterentwickeln: Innere Zufriedenheit lenkt auch die innere Gestimmtheit und damit die „Brille“, durch die ich in die Welt schaue. Das heißt nicht wegzuschauen, bei den schlimmen Dingen, das heißt auch nicht Schönfärberei oder Positivismus. Ich finde, wenn wir es kultivieren, das Schöne zu wertschätzen und unsere Sinne dafür öffnen, dann tun wir uns selbst etwas Gutes. Und das kostet nichts, verbraucht keine Ressourcen, stößt kein CO2 aus…
Schon beim darüber Schreiben fange ich an zu lächeln…
... Mit ein bisschen Bewusstheit und Training kann sich so viel verändern. Wir können es tatsächlich lernen noch mehr Schönes zu sehen und unsere Sicht in und auf die Welt optimistischer zu machen.